Gemeinschaftsübung mit dem THW
Zu einer Ausbildung der besonderen Art trafen sich die Einsatzkräfte des THW Amberg und der Freiwilligen Feuerwehr Haselmühl am Samstag, 10.06.2017. Das Ziel war hierbei ausnahmsweise nicht, die Zusammenarbeit in Notlagen zu trainieren und zu vertiefen. Diesmal hatten sich die Ausbilder beider Einheiten vielmehr einen „Rollentausch“ ausgedacht:
Nach Begrüßung und einer kurzen Vorstellung der Ausstattung des THW Amberg durch Zugführer Christoph Hollweck lautete der Einsatzauftrag für die Floriansjünger aus Haselmühl: „Eine Baugrube wurde instabil und muss gesichert werden, ein verletzter Arbeiter liegt darin. Aus Gründen der Eigensicherung darf die Grube nicht betreten werden.“ Es galt, die Wände der Grube zunächst notdürftig zu verschalen, um dann mit Hilfe von Hydropressen, Grubenstützen und anderem technischem Gerät die Grube zu sichern.
Erst nach Abschluss dieser Arbeiten konnten Einsatzkräfte zur Person vordringen, diese erstversorgen und für den Transport vorzubereiten. Nachdem die Person waagrecht ans Tageslicht verbracht war, konnte „Einsatzende“ gemeldet werden.
Nicht weniger aufregend ging es bei den Katastrophenschützern des THW Amberg her: Nach einer umfangreichen theoretischen Einweisung in die Ausstattung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs lautete der Auftrag: „Ein PKW liegt auf der Seite, Personenrettung vorbereiten.“ Unter den Augen von Kommandant Michael Reindl und mit dessen wertvollen Praxistipps konnte das verunfallte Fahrzeug fachgerecht gesichert werden. Anschließend machten sich die Einsatzkräfte daran, mehrere Arten von Zugängen zum verunfallten Fahrer zu schaffen.
Besondere Schwierigkeit bei beiden Übungsszenarien war, dass nur das Fahrzeug der jeweils anderen Organisation mit dessen Beladung aus Ausrüstung zur Verfügung stand. So gestaltete sich die Suche nach einem Akku-Schrauber auf dem Gerätekraftwagen des THW für die Feuerwehrkräfte ebenso schwierig wie das Finden einer Glassäge auf dem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Haselmühl. Zum Glück ist ein solcher „Rollentausch“ im Einsatz eher unwahrscheinlich, die gemeinsame Ausbildung förderte aber umsomehr das gegenseitige Verständnis für die Arbeit des Anderen.
So wird es in Zukunft noch leichter fallen, Schnittstellen zu bilden und Hand in Hand zu arbeiten, darin waren sich Kommandant Michael Reindl und THW-Zugführer Christoph Hollweck in der gemeinsamen Nachbesprechung sicher. Die beiden Organisationen pflegen bereits seit einigen Jahren eine gute, freundschaftliche Zusammenarbeit. Diese beruht auch auf einigen gemeinsamen Einsätzen auf der Autobahn A6, die im Kerneinsatzgebiet der beiden Einheiten verläuft. Sowohl „Blaue“ als auch „Rote“ waren sich beim anschließenden Grillen einig, dass diese Art der Zusammenarbeit außerhalb von Einsätzen dringend fortgeführt werden sollte.